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Lot 102 Archäologie – Schneider, Hans D
Shabtis. An Introduction to the History of Ancient Egyptian Funerary Statuettes with a Catalogue of the Collection of Shabtis in the National Museum of Antiquities at Leiden. 2 Textbände und 1 Tafelband. Leiden, Rijksmuseum van Oudheden, 1977. XXV, 367; 276 S. 23,5 x 15,5 cm und 29,5 x 21,5 cm (Tafelband). Original-kartoniert (etwas gebräunt). [*]
Zuschlag 850 €
Maßgebliche Studie zu den ägyptischen Grabbeigaben.

Lot 103 Architektur – Beunat, Joseph
Zeichnung der Architektonischen Verzierungen bei Carl Susewind in Frankfurt am Main. Mit 91 gestochenen Tafeln (nummeriert 2-92, so vollständig). Ohne Druckort, um 1825. 1 Bl. typographischer Titel. 33 x 26,5 cm Pappband der Zeit (stark berieben und bestoßen). [*]
Nachverkaufspreis 300 €
Für uns nur in der Senckenbergischen Bibliothek Frankfurt nachweisbar. – Susewind warb ab 1825 für Bauverzierungen “von einer schönen steinartigen Masse” sowie für Möbel und ganze Zimmergestaltungen. Seine Quelle benennt er weder in Anzeigen noch hier. Die Tafelfolge ist jedoch identisch mit dem mehrfach erweitert erschienenen “Recueil des dessins d’ornements d’architecture” der 1805 gegründeten Manufaktur Joseph Beunat in Sarrebourg. Beunat besaß ein Patent auf “Décors en mastic pierre” (Mastixharz) und gab seit etwa 1810 Kataloge heraus (noch hier tragen 16 Tafeln die Stechersignatur von A. P. Giraud, Sarrebourg 1813). 1824 wurde das Atelier von Jacques Joseph Heiligenthal übernommen und die Firma nach Strasbourg verlegt, die Verzeichnisse hatten ungefähr den vorliegenden Umfang erreicht. Bis 1845 erweiterte Heiligenthal das Angebot auf 150 Tafeln. Bei den Susewind zum Kommissionsverkauf überlassenen Exemplaren des Kataloges wurde das gestochene Titelblatt Beunats und Heiligenthals (Nr. 1 der Folgen) entfernt und durch ein typographisches ersetzt. Neuzeitliche Tintenwidmung am Vorsatz, weißer Fußrand durchgehend etwas braun- und fingerfleckig, vereinzelt auch der Seitensteg.

Lot 104 Architektur – Penther, Johann Friedrich
Bau-Anschlag oder richtige Anweisung in zweyen Beyspielen, als bey einem gemeinen hölzernen und bey einem ansehnlichen steinernen Hause wie alle Bau-Materialien, deren Kosten, ingleichen alle übrige Bau-Kosten ausfündig zu machen. Nebst verschiedenen Bau-Anmerckungen … entworffen und mit vielen zur Erläuterung gehörigen Figuren versehen. Mit gestochener Titelvignette, gestochenem Widmungsblatt und 17 ausfaltbaren Kupfertafeln. Augsburg, Pfeffel, 1743. 4 Bl., 204 S. 32,5 x 20,5 cm. Halbpergamentband der Zeit mit Rückenschild (leicht berieben). [*]
Nachverkaufspreis 300 €
Erste Ausgabe. – Ornamentstichkatalog Berlin 2197. – Die Tafeln mit Ansichten sowie Grund- und Seitenrissen der Bauten. – Titel gelockert, Text im unteren Rand teils schwach wasserfleckig, letzte Tafel mit kleiner Fehlstelle in der oberen Ecke. Gutes Exemplar.

Lot 105 Batteux, Charles
Die Schöne Künste (sic) aus einem Grunde hergeleitet. Aus dem Französischen übersetzt von P. E. B. (Philipp Ernst Bertram). Mit gestochener Titelvignette. Gotha, Mevius, 1751. 8 Bl., 226 S., 6 Bl. 18 x 10,5 cm. Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild (Fehlstellen durch Wurmfraß an beiden Rückenenden). [*]
Nachverkaufspreis 200 €
Erste Ausgabe, eine von zwei konkurrierenden deutschen Übersetzungen im gleichen Jahr. Erstmals 1746 erschienene Programmschrift der Spätaufklärung im Sinne von Natürlichkeit und Plausibilität der Künste. Die Parallelübersetzung von J. A. Schlegel trug den Titel “Einschränkung der schönen Künste auf einen einzigen Grundsatz”. Bertram war Jurist und Historiker in Halle. – Gebräunt und stockfleckig.

Lot 106 Galeriewerke
Landes Gemälde Galerie in Buda-Pest, vormals Esterhazy-Galerie. Mit 50 meist radierten Tafeln in Kupfertiefdruck. Wien, Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, 1883-86. 62 x 49 cm. Original-Halbleinenmappe mit lithographiertem Deckeltitel (bestoßen, Vorderdeckel lose, Rücken und Papierauskleidung der Flügel gerissen). [*]
Zuschlag 950 €
Opulente Wiedergaben von 50 Altmeistergemälden aus der vom ungarischen Staat 1870/71 angekauften Kunstsammlung des Fürsten Nicholas II. Esterházy von Galantha (1765-1833). Die Sammlung umfasste neben Zeichnungen und Druckgraphik über 600 kostbare Gemälde, heute Kernstück des Museums für Bildende Künste in Budapest. Unter den hier ausgewählten Meistern: Breughel, Caravaggio, Cuyp, Hals, de Heem, Goya, Murillo, Rembrandt, Rubens, Ruysdael und Teniers. Die Tafeln auf kräftigem Karton abgezogen. – Ohne die Texthefte, Tafeln meist etwas gebräunt und stockfleckig, einige stärker.

Lot 107 Leonardo da Vinci
Die Zeichnungen und Miscellania in der Sammlung Ihrer Majestät der Königin in Schloss Windsor. Anatomische Studien. Textband und Tafelmappe. Mit 83 Faksimile-Tafeln. Stuttgart, Belser, 2017. 248 S. 45 x 30-32 cm. Original-Kunstleder mit Silberschnitt und Original-Leinenmappe in Original-Halbkunstlederkassette (kleine Bereibungen, Eckklötze aus der Verklebung gelöst).
Nachverkaufspreis 500 €
Prachtedition, eins von 950 Exemplaren. Mit 1 Bl. Gebrauchsanleitung. – Innen sehr gut erhalten.

Lot 108 Zeichenschule
Bilder & Zeichen-Vorlagen (Mappentitel). Sammlung von 15 Zeichenschulen. Ca. 1880-1902. Mit zusammen 183 meist chromolithographischen Tafeln (bis 50 x 35 cm) lose in den Original-Umschlägen in Leinwand-Mappe der Zeit mit Deckeltitel mit Schließbändern.
Nachverkaufspreis 1000 €
Meist am Umschlag oder Tafel verso mit eigenhändigen Besitzeinträgen von Marie Therese von Österreich-Este (1849-1919), der letzten Königin von Bayern “Marie Therese” oder Monogramm “M. Th.”, teils auch mit ihren eigenhändigen Anmerkungen “Von der Künstlerin durch ihren Vater gesandt erhalten” oder Kaufvermerken. – Vorhanden sind u.a.: Giacomelli, H. Gefiederte Welt; Daheim und in der Ferne; Giacomelli, Hector. Aus dem Familienleben der Vögel; Klein, C. Blumenstudien; Lemercier. Papillons et Fleurs d’apres Nature; Keel-Compton, Dora. Blumenstudien; Noether, Adolf. Blumen und Blüthen; Klein, C. Kleine Blumen + kleine Blätter; Münchner Zeichenschule; Klein und Günther-Naumburg. Durch Feld und Auen; Strützel, O. Landschaften; Lemercier. Etudes d’Oiseaux. – Beiliegend: 9 großformatige Einzelblätter. – Teils Einzelhefte aus Serien. – Gut erhalten.

Lot 109 Zeichenschule – Bleichrodt, Wilhem Günter
Andeutungen zur Geschichte und Kunst der Landschaftsmalerei mit besonderer Beziehung auf die Malerei in Aquarell oder mit durchsichtigen Wasserfarben. Mit 1 lithographierten Falttafel. Weimar, Voigt, 1836. VI, 114 S. 17 x 10 cm. Marmorierte Kartonage der Zeit (Rücken mit kleinen Absplitterungen). [*]
Nachverkaufspreis 240 €
Erste Ausgabe. – Genaue und pragmatische Anleitung, beschreibt zunächst Gerätschaften, Papiersorten und Farben. Es folgt eine regelrechte Sehschule für alle Details der Landschaft wie stehende und bewegte Gewässer, die verschiedenen Baumarten, Steine, Felsen, Wolken u.v.a.m. Dem praktischen Teil ist eine Geschichte der Landschaftsmalerei seit Mitte des 16. Jahrhunderts vorangestellt, die Tafel zeigt einen Umriss nach “Aberlischer Manier”. – Text kräftig stockfleckig, zu Beginn schwacher Wasserrand am Fuß, Außenrand der Tafel verknickt.

Lot 110 Zeichenschule – Müller, Friedrich Christoph
Ausführliche Abhandlung über die Silhouetten und deren Zeichnung, Verjüngung, Verzierung und Vervielfältigung. Von dem Verfasser des physiognomischen Cabinets. Mit gestochener Titelvignette und 11 Kupfertafeln. Frankfurt und Leipzig, Perrenon, 1780. 3 Bl., 258 S. 17,5 x 11 cm. Pappband der Zeit (berieben und etwas bestoßen). [*]
Zuschlag 400 €
Erste Ausgabe, anonym erschienen. – Holzmann/Bohatta VII, 77 – Poggendorff II, 224. – Friedrich Christoph Müller (1751-1808) betätigte sich neben seiner Aufgabe als Prediger in Schwem auch als Astronom, Kartograph und Kupferstecher. Die vorliegende Anleitung stellt eines der ersten in Deutschland erschienenen Werke zur gerade aufgekommenen Mode der Anfertigung von Silhouetten dar; es beschreibt ausführlich die Papier- und Kerzenwahl, die zu verwendenden Bleistiftsorten, die gewünschte Konsistenz der Tusche und die Verwendung des Storchenschnabels (Pantografen). – Titel verso mit rotem Siegellackabdruck, braunfleckig.