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Lot 203 ABC-Bücher – Schubert, Otto
Bilderfibel. Meinen Kindern Tyll und Nele gewidmet. Einschließlich Titel 27 Original-Radierungen, davon 20 vom Künstler signiert und als Probedrucke bezeichnet. Dresden-Loschwitz, Selbstverlag, 1924. Bildmaße: ca. 19,5 x 16 cm, Blattgröße der bezeichneten Probedrucke: ca. 23 x 19 cm, die Maße der übrigen teils etwas abweichend. Auf 2 Fälzchen unter Passepartout montiert.
Zuschlag 800 €
Einzige Ausgabe. – Sennewald 24.1 – Matuszak 3989-4015. – In 100 nummerierten und signierten Exemplaren abgezogenes Bilder-ABC, hier alle Blätter in Probedrucken vor der Endfassung (auch die nicht als solche bezeichneten Buchstaben B, I, J, L, O, T und Z). – Schuberts Arbeiten gelten als “selten, da alle Druckstöcke, Platten u. Teile der Auflagen im 2. Weltkrieg vernichtet wurden” (Vollmer, ohne die Bilderfibel). – Dazu: Dieselbe Folge. 11 Radierungen der endgültigen Fassung, unsigniert. Ebenfalls unter Passepartout. – Es fehlen die Buchstaben H, I, L, N-V, X. – Alle Blätter in kräftigen Abzügen auf chamoisfarbenem Maschinenbütten, die signierten Probedrucke mit vermutlich beim Arbeitsprozess entstandenen Klebespuren in den oberen Ecken (teils mit Dünnstellen), letzter Probedruck in einer Ecke verknickt, sonst sauber.

Lot 204 Czeschka, C. O. – Keim, Franz
Die Nibelungen dem deutschen Volk wieder erzählt. Bilder und Ausstattung von C.O. Czeschka. Mit Buchschmuck und 16 farbigen, teils mit Goldbronze gedruckten blattgroßen Illustrationen von Carl Otto Czeschka. Wien/Leipzig, Gerlach & Wiedling, 1908. 67 S. 15 x 14 cm. Original-Leinenband mit Rücken- und Deckeltitel (Ecken und Rücken etwas berieben, leicht fingerfleckig).
Zuschlag 440 €
Gerlach’s Jugendbücherei 22. – Erste Ausgabe. – Heller 105R – Ries 479: “Was den Rang von Czeschkas ‘Nibelungen’ angeht, so zählen sie zu den Spitzenwerken der Buchillustration schlechthin.” – Spiegel und Vorsätze in blau-weißem Bandmuster mit den “weißen gezaddelten Streifen”, das nur für die erste Auflage verwendet wurde. – “Nach strengen druck-ästhetischen Maßstäben kann nur die Erstauflage als restlos gelungen bezeichnet werden: in ihr sind die großartigen, auf starke Flächenkontraste hin angelegten Farbbild-Vorstellungen Czeschkas drucktechnisch und in der Papierqualität optimal reproduziert.” (Heller). – 3 Blätter minimal eselsohrig, Schnitt mit kleinem braunen Fleck, sonst sehr schönes Exemplar.

Lot 205 Enders, Ludwig
Pechvogel und Glückspilz. Ein Bilderbuch. Mit illustriertem Titel, zahlreichen Vignetten und Initialen sowie 16 farbigen Tafeln von Ludwig Enders. München, Dietrich, 1918. 16 Bl. (Text). 28 x 21 cm. Farbig illustrierte Original-Halbleinwand (etwas berieben).
Zuschlag 200 €
Seltene erste Ausgabe. – Stuck-Villa I, 348 – Bilderwelt 617. – Vorderes Innengelenk angeplatzt, papierbedingt etwas gebräunt, sonst gutes Exemplar. – Provenienz: Sammlung Helmut Anton und Margot Krätz.

Lot 206 Fibeln und Lesebücher – Boettcher, C
Fibel für die Schulen im Herzogthum Gotha. Gotha, Druck und Verlag der Engelhard-Reyher’schen Hofbuchdruckerei, 1853. 40 S. 17 x 10,5 cm. Halblederband der Zeit mit Farbprägung (Heiligenabbildung) auf dem Vorderdeckel und aufkaschierter kolorierter Holzstichabbildung (Schüler und Mutter neben einem Rebstock) auf dem Rückdeckel (etwas berieben). [*]
Zuschlag 200 €
Seltene erste Ausgabe, anonym erschienen. – Teistler 1719. – In vier Abteilungen gegliederte Lesefibel für die ersten Schulklassen im Herzogtum Gotha. – Seiten 13-23 im unteren Falz etwas eingerissen und mit geringen Fehlstellen (ohne Textverlust), Innendeckel mit Rückständen von Siegellack und vorne mit handschriftlichem zeitgenössischen Besitzvermerk in Tinte: “Martha Dorothea Luise Thusnelte Wenig zu Hohenkirchen 1854”, etwas gebräunt.

Lot 207 Hosemann, Theodor
Sammlung von 6 (5 farbig lithographierten bzw. kolorierten) Probedrucken und Andruckbögen. Im Stein monogrammiert und datiert. 1841-74. Blattmaße: von 18 x 24,5 cm bis 36 x 48 cm. [*]
Nachverkaufspreis 200 €
Enthalten sind: 1 unkoloriertes Blatt mit zwei Darstellungen aus “Aus meiner Mappe – Bilderbuch” (1874), 1 großer Bogen mit 9 farbigen Kinderbuchillustrationen von Schülern und Schülerinnen (1872) mit entsprechenden Bildunterschriften, 1 Bogen mit fabelhaften Tierdarstellungen in feinem Kolorit (1863) sowie 2 Bögen mit jeweils 3 und 1 Bogen mit 2 farbigen Darstellungen. – Dabei: 3 kolorierte Einzelseiten. – Teils mit Bleistiftannotationen, etwas gebräunt und fleckig, teils etwas knickspurig.

Lot 208
Der Kinderbuchverlag Berlin 1949-1989. Grafikmappe Nr. 4. Mit signierten, nummerierten und teilweise betitelten Original-Graphiken. Berlin, Kinderbuchverlag, 1989. Titel. 33 x 23,5 cm. Original-Mappe mit montiertem Deckelschild.
Nachverkaufspreis 240 €
Eins von 150 (GA 200) nummerierten Exemplaren. – Mit signierten Original-Graphiken von Susanne Berner, Albrecht von Bodecker, Manfred Butzmann, Klaus Ensikat, Friedrich-Wilhelm Fretwurst, Horst Hussel, Eva Natus-Salamoun (auf dem Titel fälschlich Eva-Natus Salamoun), Gisela Neumann, Volker Pfüller, Nuria Quevedo und Lothar Sell. – Titelblatt mit Knickspur, sonst tadellos.

Lot 209 Mühlfeld, H
Neue Kinderlust. Schnurrige Reime und drollige Bilder für Kinder von 3-7 Jahren von (!) Verfasser der weltbekannten Struwwelsuse. Sechste Auflage (Deckel). Mit lithographischem illustrierten Titel und 16 nummerierten Blatt mit kolorierten Lithographien (von Heinrich Kruspe?). Erfurt, F. Bartholomäus, um 1855. 23 x 18,3 cm. Spätere Halbleinwand unter Verwendung der illustrierten Original-Bezüge. [*]
Zuschlag 500 €
Von großer Seltenheit, anonym erschienen. – Vgl. Rühle, Böse Kinder 4506 (1. Auflage 1850 mit 20 Blatt): “Nach dem Zusatz zum Sachtitel könnte man sich vorstellen, daß sich der Autor und wahrscheinlich derselbe Illustrator noch einmal der Struwwelpeter-Thematik angenommen haben … Ein Standort konnte nirgendwo nachgewiesen werden, obwohl das Buch recht erfolgreich gewesen sein muß. Das GV alt führt sogar noch eine 5. Auflage von 1853 auf.” – Vorsätze erneuert, Tafeln neu eingefalzt, gelegentlich etwas braun- und fingerfleckig, wenige Blätter mit kleinen Läsuren, dennoch ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar.

Lot 210 Nazi-Kinderbücher – Hiemer, Ernst
Der Giftpilz. Ein Stürmerbuch für Jung und Alt. 31.-60 Tausend. Mit 17 ganzseitigen farbigen Illustrationen von Fips (das ist: Philipp Rupprecht). Nürnberg, Der Stürmer, 1938. 64 S. 27 x 21 cm. Original-Leinwand mit montierter, farbig illustrierter Deckelbroschur (leicht berieben und kratzspurig). [*]
Zuschlag 1300 €
Vgl. Klotz 2659, 1 – Schug 1934 – Stuck-Villa II, 281. – Das wohl gemeinste und hinterhältigste Machwerk Streichers, an Bösartigkeit kaum zu übertreffen. – Sehr gut erhalten.

Lot 211
Neue Bildergallerie für die Jugend. Bände 1 (4. Auflage), 3, 7 und 8 (von 10) in 4 Bänden. Mit 411 (von 417) lithographischen Tafeln. Gotha, Hellfarths Steindruckerei, 1829- ca. 1835. 16,5 x 20,5 cm. Pappbände der Zeit (berieben und bestoßen, Rücken mit Bezugsfehlstellen).
Nachverkaufspreis 400 €
Wegehaupt I, 1525. – Enthält neben Abbildungen von Tieren, Trachten und Volksszenen zahlreiche Stadtansichten. – Band 1: Ohne die Tafeln 50, 51 und 96. – Band 3: Ohne Tafel 37, einige Tafeln lose. – Band 7: Komplett. – Band 8: Ohne die Tafeln 83 und 84, am Schluss einige Lieferungen verbunden. – 4 Tafeln mit größeren Einrissen, teilweise etwas gebräunt.

Lot 212 Rockstroh, Heinrich
Das Mikroskop … nebst Angabe, wie die interessantesten mikroskopischen Objekte aus den drei Naturreichen aufzufinden, zu präparieren, aufzubewahren und auch zweckmäßig zu beurtheilen sind. Ein Geschenk für die reifere Jugend, so wie für Freunde der Natur überhaupt. Mit 12 (7 kolorierten, 6 gefalteten) Kupfertafeln. Berlin, Schüppel, 1835. XII, 263 S. 13 x 12 cm. Marmorierter Pappband um 1900. [*]
Zuschlag 240 €
Erste Ausgabe. – De Martin 179. – Vorstücke und die kolorierten Tafeln gebräunt, 2 Bl. mit 1 Tafel aus der Klammerheftung gelöst, sonst sauber.

Lot 213 Russische Kinderbücher
Detskaya Illyustrirovannaya Kniga v Istorii Rossii 1881-1939. (Sammlung Alexander Lurie). 2 Bände. Mit zahlreichen Abbildungen. Moskau, 2009. 381 S., 1 Bl.; 459 S., 1 Bl. 33 x 27,5 cm. Original-Pappbände mit Original-Schuber (Kanten teils gering berieben). [*]
Nachverkaufspreis 300 €
In 500 Exemplaren gedruckt. – Umfangreiche und reichhaltig illustrierte Bibliographie zu russischen Kinderbüchern.

Lot 214 Russische Kinderbücher – Pankov, Mihail I
Mel’nica. (Eine Mühle). Umschlaggestaltung und konstruktivistisch illustriert von L. Popova und B. Nikiforov. Moskau, Ogiz/Molodaya gvardiya, 1931. 15 S. (inkl. Umschlag). 16 x 13,5 cm. Farbig illustrierte Original-Broschur (mit handschriftlichem Besitzvermerk und Inventarnummer, etwas fleckig, leicht knickspurig, Rücken berieben).
Nachverkaufspreis 240 €
Erste Ausgabe. – Lithographischer Offset-Druck der Druckerei von Centroizdat in Moskau. Trotz größerer Auflage wird die Ausgabe selten angeboten, insbesondere in guter Qualität. Ein schönes Beispiel der Vermittlung konstruktivistischer Gestaltungsprinzipien an Heranwachsende. – Zwei Seiten mit handschriftlicher Inventarnummer und eine weitere Seite mit Bibliotheksstempelung, jeweils mit etwas Abklatsch.

Lot 215
Schiefertafel-Bilder zu deutschen Kinderliedern nach v. Arnim, Brentano und Simrock. Mit 24 lithographischen Tafeln (inkl. Titel). Leipzig, Romberg’s Verlag, 1851. 22,8 x 30,5 cm. Illustrierter Original-Halbleinenband (etwas angestaubt und berieben, Ecken etwas bestoßen). [*]
Nachverkaufspreis 500 €
Einzige Ausgabe. – Wegehaupt II, 2933 – Seebass, Kinderbücher 1708 und NF 1755 – nicht bei Mallon, Arnim bzw. Brentano. – “Eines der originellsten und seltensten Kinderbücher des 19.Jahrhunderts, von dem nur diese eine Ausgabe erschien. Die sehr hübschen Bilder ahmen Griffelzeichnungen auf schwarzen Schiefertafeln nach … und illustrieren bekannte Kinderliederverse deren Texte in deutscher Schreibschrift den Illustrationen beigefügt sind” (Seebass, NF). – Vorwort in Kopie beiliegend, das Blatt “Anzeigen” am Schluss fehlt, ohne Vorsätze. – Teils leicht gebräunt. Die Tafeln bemerkenswert wohlerhalten.

Lot 216 Scrapbook
Sammelband mit ca. 60 meist mehrfigurigen, auf Kartons montierten Ausschnitten früher Bilderbögen in kolorierter Federlithographie. Nürnberg, München, Wien, um 1830/40. 4 x 5 cm – 24 x 35 cm, überwiegend Querformate annähernd über die Kartonbreite. Halblederband der Zeit (berieben, Rücken und Heftung defekt). [*]
Nachverkaufspreis 400 €
Enthält Uniformreihen (englische Husaren, bayerische und württembergische Soldaten, darunter Musikkorps), Monatsbilder Juli-Dezember, 4 Darstellungen von einem Bauernhof, 9 teils mehrfach vorhandene Ansichten einer Gutsanlage, 2 Bögen zu je 12 Berufsbildern, 2 Bögen zu je 15 Fabeln, 3 fast blattgroße Szenen aus dem Schauspiel “Preciosa”, 4 Streifen mit 26 Tierbildern, 8 Berufe auf 2 Bögen, 4 Elemente auf 1 Blatt, 2 Streifen Nationaltrachten (1 “Russen”). – Bildtitel teils abgeschnitten, an Herstellern noch zu identifizieren Buchner und Campe in Nürnberg, Sidler in München sowie Trentsensky in Wien. – Teils braun- und fingerfleckig, einige Abriebspuren, insgesamt gebraucht. Sollte besichtigt werden, ohne Rückgaberecht.

Lot 217 Spiele und Spielzeug – Jäger, Anna
Haustöchterchens Kochschule für Spiel und Leben. Ein Kochbuch mit Wage und Maßgeräten im Puppenmaß. 5. Auflage. Mit 1 Tafel, zahlreichen Textillustrationen, 8 illustrierten Zwischentiteln in Rotdruck sowie Puppenstubenkasten. Ravensburg, O. Maier, um 1900. Kochbuch: 4 Bl., 208 S. 18 x 12,5 cm. Illustrierter Original-Halbleinenband. – Kasten: Metall-Hängewaage mit Balken und 3 Gewichten, 3 gläserne Meßbecher, Schüssel, Kelle und 3 Löffel aus Blech, 3 Kochlöffel aus Holz, 2 Leinendecken und ein vermutlich nicht zugehöriges Nudelholz. Original-Stülpschachtel mit farbigem Deckelbild. 32 x 23,5 x 10 cm.
Nachverkaufspreis 200 €
Klassische Anleitung, laut Titel auf der Kochkunstausstellung Berlin 1896 durch das Damenkomité prämiert. – Einband des Kochbuches etwas fleckig und verblichen, kindlicher Besitzmerk am Vorsatz, sonst sauber. Kasten bestoßen, eine Deckelecke gebrochen, Innenteilung mit Gebrauchsspuren und teils locker, Inhalt nicht mehr vollständig.

Lot 218 Spiele und Spielzeug
Kühlheiten Kranz, oder scherzhafte Aufgaben in Bildern dargestellt von I. B. D. Hefte 1-11 sowie Schluss-Heft in 12 Heften. Mit 72 lithographischen Bildtafeln. München, Rösl’sche Kunsthandlung, um 1845. 6,8 x 10,2 cm. Lose in 12 bedruckten Original-Umschlägen. [*]
Zuschlag 400 €
Seltene Sammlung von Bilderrätseln, welche in Süddeutschland Mitte des 19. Jahrhunderts als “literarische Kühlheiten” bezeichnet wurden. – Vgl. Müller, Literarische Kühlheiten, in: Zeitschrift für Bücherfreunde 36, 3. F. 1., 1932, 226 – Schenck, Bilderrätsel, 117 Anm. – Unsere Reihe (ohne den Aufdruck “Lieferung”) in 12 Heften so wohl komplett. Die Hefte jeweils auf dem Rückdeckel mit der “Auflösung” der Bilderrätsel des vorangegangenen Heftes. – Die Datierung erfolgte nach dem einzigen über KVK nachweisbaren Exemplar in der Deutschen Nationalbibliothek (dort Heft 1-11). – Ungewöhnlich gut erhaltene Hefte in einem handgefertigten Schuber mit Einsteckschlaufe.

Lot 219 Spiele und Spielzeug
Von Land zu Land – Voyage from land to land – Voyage de terre en terre (Deckeltitel). Reisespiel. Nürnberg (?), um 1860. Farbig lithographierter Spielplan (39,5 x 51 cm, in 6 Segmenten auf Leinen montiert und gefaltet), je 6 bedruckte Pappkärtchen “Tourbillet” und “Grosse Tour” (15,5 x 4,5 cm), 3 (statt?) bemalte Zinnfiguren von Reisenden mit Wanderstock (Höhe 3,5 cm), ca. 75 Spielmärkchen aus Blech (55 Schiffs-Rechenpfennige von J. J. Habelt, Nürnberg, und 20 Marken “Reichsadler”) sowie gedruckte Spielanleitung (4 S., dreisprachig). In originaler Stülpschachtel mit Deckelbild von H. Graeter in kolorierter und eiweißgehöhter Lithographie. [#]
Zuschlag 850 €
Sorgfältig ausgestattetes Reisespiel, für uns nicht nachweisbar. Zentrum der Routen ist Paris, erreichbar von den Hauptstädten London, Berlin, Petersburg, Madrid, Rom und Wien über zahlreiche Zwischenstationen, alle mit Ansichten oder Rebus illustriert. Hübsch auch die Spielfiguren aus Zinn, die erhaltene und reich bestückte “Cassa” kann als Seltenheit bezeichnet werden. – Schachtel verstaubt und bestoßen, Stege teils lose (1 fehlt), Billets stockfleckig, die freien linken Hände der Zinnfiguren abgebrochen, ein Standfuß lose.

Lot 221 Spiele und Spielzeug
Matrose und Soldat. 2 Hampelmänner aus Holz, ein- bzw. doppelseitig handbemalt. Um 1900. Länge: 30 cm bzw. 27 cm.
Nachverkaufspreis 200 €
Matrose mit Seehundsbart, Armtätowierungen und Fellstiefeln, Kopf und Gliedmaßen mit einfachen Nieten am Rumpf befestigt. – Soldat in folkloristischer, auf beiden Seiten unterschiedlicher Uniform mit hoher Mütze. Der Kopf fest mit dem doppelten Rumpf verbunden, Gliedmaßen an Holzstiften zwischen den Rumpfschilden gelagert, Beine auch mit Kniegelenken. – Zugmechanismus funktionsfähig, Schnüre möglicherweise erneuert, am Matrosen mit defektem Holzkügelchen verknotet, am Soldaten mit Perle. – Bemalung des Matrosen berieben, am Soldaten nur geringfügig.

Lot 222 Spiele und Spielzeug
Perles. (Deckeltitel). Glasperlenspiel. Frankreich, um 1870. 20 verglaste, meist gut mit farbigen Perlen gefüllte Deckeldöschen aus Pappe, 7 hölzerne Rollen mit roten und chamoisfarbenen Garnen, 2 weiße Garnzöpfe, 2 Perlenketten und 1 aus Perlen gefertigter Fingerhut. Original-Klappschachtel mit Deckelschild, Blechscharnieren und Innenstegen. 24,5 x 32,5 x 6 cm.
Nachverkaufspreis 400 €
Kaum bespielt und noch reich bestückt, bis auf den französischen Deckeltitel ohne Hinweis auf die Herkunft. Die meist winzigen Perlen in allen Farben des Spektrums von Weiß bis Schwarz, die Formen von kugelrund, abgeplattet, polygonal bis länglich. Die Döschen offenkundig noch in Handarbeit gefertigt, Wandungen der 10 viereckigen ganz mit Buntpapier bezogen, der 10 runden mit Papierstreifen verziert, die Glasdeckel hübsch umbortet. Die beiden Garnzöpfe und die wohl vorgefertigten Ketten noch von Seidenschleifen zusammengehalten. – Im Innendeckel Halterungsband für Muster oder Stickuntergründe, hier nur ein nicht sicher zugehöriges Faltblatt (23 x 34 cm) mit 16 farbig gedruckten Stickmustern erhalten. – Schachtel berieben und bestoßen, Deckelkanten teils gebrochen, Innenstege vom Boden gelöst, dieser verstaubt.

Lot 223 Spiele und Spielzeug – Pichler & Sohn
Perlen- und Flechtarbeiten. Wien, A. Pichlers Witwe & Sohn, um 1880. Musterblatt in Chromolithographie, ca. 25 intakte Werkteile aus gestanzten und geprägten farbigen Pappen, Dutzende von teils gefärbten Holzstiften in verschiedenen Längen, etliche Flechtstreifen aus verschiedenfarbigen Lackpapieren und 20 Steinmurmeln. Original-Stülpschachtel mit chromolithographiertem Deckeltitel. 24 x 32 x 4 cm.
Nachverkaufspreis 300 €
Die 1793 von Anton Pichler gegründete Verlagsdruckerei stellte gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch Unterichtsmaterialien aller Art her, ihr Monogramm APW & S befindet sich im Deckeltitel. – Die mit Ausnahme einiger beiliegender Fragmente unbenutzten Werkteile für runde, mehreckige und sternförmige Böden, die Verbindungsstifte (Korbrippen) teils noch in Original-Verschnürung mit Seidenband, dazu einige Bündel der bunten Flechtstreifen. Laut Anleitungsblatt konnten auf die Rippen Perlen gefädelt oder gesetzt werden, die hier vorhandenen Steinmurmeln sind allerdings noch ungebohrt. – Die Anleitung in den Falten gerissen, 1 Deckelkante ausgebessert, Ecken des Bodens bestoßen, sonst gut erhalten.

Lot 225 Spiele und Spielzeug – Saussine, Léon
L’Oiseau Bleu. Jeu Magnétique. Chromolithographiertes Orakelspiel. Paris, um 1880. Frei drehbare Fragekarte aus Pappe mit Eisenbestandteilen, unter Glasscheibe montierte Magnetnadel in vogelförmiger Papierhülle mit Deckrosette und 8 fest montierte Pappschachteln mit Deckelillustrationen für je 6 lithographierte Orakel-Zettelchen. Original-Stülpschachtel mit koloriertem Deckelbild sowie montierter Anleitung im Innendeckel, beides lithographiert. 22 x 27 x 5,5 cm.
Zuschlag 500 €
Saussine fertigte seit 1860 eine Vielzahl teils sehr innovativer Spiele an, 1870 ließ er sich magnetische Spiele patentieren. Das Unternehmen wurde nach seinem Tod 1896 von Witwe und Söhnen bis weit ins 20. Jahrhundert fortgeführt. – Die lose Karte mit 8 Schicksalsfragen wird auf der dem blauen Vogel übergelagerten Rosette langsam gedreht, der Magnet zieht nach und weist dann auf eine der 8 Schächtelchen. Die Beantwortung ist das jeweils zuoberst liegende Orakelzettelchen. Die Deckelillustration mit Saussines Verlagsvermerk interpretiert den mechanischen Vorgang auf romantische Weise, indem ein echter Magier seinen blauen Wundervogel einem jungen Paar weissagen läßt. – Die Schachtel etwas berieben und bestoßen, Kopfseite stärker, der Boden dort gelockert, Fragekarte mit ringförmiger Bereibung im Zentrum (ein fehlender Griff?), insgesamt aber hervorragend und funktionstüchtig erhalten.

Lot 226 Spiele und Spielzeug
Schach – Dame – Mühle – Floh – Spiel. Weihnachtsspende des Reichskommissars für die besetzten norwegischen Gebiete. Gößnitz, Graphische Kunstanstalt, um 1944. 11 x 20,5 cm. Farbiges, gefaltetes, zweiseitig bedrucktes Spielbrett (Karton) und zahlreiche Spielfiguren (Schachfiguren und Spielsteine) in illustrierter Original-Schachtel (diese mit Feuchtigkeitsspuren und geklebten Einrissen). [*]
Zuschlag 200 €
Sehr seltene Spielesammlung, so wohl komplett.

Lot 227 Spiele und Spielzeug – Schmidt & Römer
Der kleine Korbmacher. Leipzig, um 1900. 15 Werkteile aus gestanzter und geprägter Pappe, ca. 25 intakte Holzstiftchen und zahlreichen Flechtstreifen aus verschiedenfarbigen Lackpapieren. Original-Klappschachtel mit illustriertem Deckeltitel, Innendeckel mit montierter Anleitung für 3 Flechtarbeiten, beides in Chromolithographie. 19,5 x 27,5 x 2,5 cm.
Nachverkaufspreis 200 €
Seltenes Erzeugnis der 1881 in Leipzig gegründeten Spielzeugfabrik, auf dem Deckeltitel ihr verschlungenes Monogramm SR. – Die mit zwei Ausnahmen unbenutzten Werkteile für runde, mehreckige und sternförmige Böden, Stuhllehnen, Wiegen etc. Der Bestand ist sicher nicht mehr vollständig, ebenso die Verbindungsstiftchen; reichhaltig sind die hübschen bunten Flechtstreifen erhalten. – Schachtel bestoßen, Deckelbild angeschmutzt, Deckelkanten und 2 Innenstege angebrochen.

Lot 228 Spiele und Spielzeug – Seifert, Karl Max
Dresdner Garten-Bau-Kasten. Dresden, 1906-10. 75 Legesteine aus Gips mit bemaltem Relief sowie ein Heft Vorlageblätter. 6 lithographierte Tafeln. 14 x 18 cm. Lose im Original-Umschlag. Zusammen in Original-Stülpschachtel mit chromolithographiertem Titelbild. 23 x 27,5 x 2 cm.
Zuschlag 240 €
Legespiel für 6 barocke Rabatten nach Vorbild des Großen Gartens in Dresden, zusammensetzbar aus 28 Steintypen. Das Deckelbild zeigt das dortige frühbarocke Palais. Seifert war eigentlich Lampenfabrikant, zusätzlich betrieb er die “Fabrik moderner Spielwaren”. Er war Gründungsmitglied der Künstlergruppe “Die Brücke” und stellte 1906 seinen Mustersaal für deren erste größere Ausstellung zur Verfügung. – Dazu: Etwa die gleiche Anzahl an Ersatzsteinen. – Schachtel berieben und bestoßen, einige Steine mit kleinen Rand- und Eckdefekten, wenige Brüche geklebt, das Heft unfrisch, Umschlagrücken eingerissen.

Lot 229 Spiele und Spielzeug – Spear, J. W. & Söhne
Kinder-Post. Neue verbesserte Ausgabe. Nürnberg-Doos, Spear, um 1930. 9 Fächer mit Stempel und Kissendöschen, 13 Postkärtchen (teils mit photographischen Ansichten), 9 Paketkarten, 2 Absender-Aufklebern, 3 Einlieferungsscheinen, 3 Briefmarken-Bögen, 2 Postaufträgen, 3 Briefbögen in 2 Umschlägen, 2 Telegrammformularen, 2 Postanweisungen und 2 Zahlkarten. In illustrierter Original-Stülpschachtel mit farbigem Titelbild. 35,5 x 23 x 3 cm. [#]
Zuschlag 200 €
Schachtel etwas bestoßen, das Stempelfach “verstempelt”, der vorhandene Inhalt unbenutzt. – Dazu: Spear & Söhne. Poch. Nürnberg, um 1910. Pochbrett mit 9 Papp-Schüsselchen in Chromolithographie. In Original-Stülpschachtel mit farbigem Deckelbild, innen Spielanleitung. 25,5 x 25,5 x 2 cm. – Etwas bestoßen, innen gut erhalten, ohne Spielmarken.

Lot 230 Spiele und Spielzeug
Vergnügte Stunden. Neues lustiges Lottospiel mit Scherz- & Räthsel-Fragen, verwendbar auch als Geduld- und Legespiel. Ohne Ort, monogrammiert GP in Stern, um 1900. 3 x 20 recto chromolithographierte, verso mit nummerierten Fragen bedruckte Spielkärtchen und 3 verschiedenfarbige Spielbretter aus Pappe mit den Antworten, 1 Bl. Spielanleitung. Original-Stülpschachtel mit chromolithographiertem Deckelbild. 17 x 21 x 3 cm.
Nachverkaufspreis 200 €
Frage- und Antwortspiel für Kinder mit Lesekenntnissen, kleinere Kinder konnten die Bildkarten wie ein Puzzle zusammenlegen. Vollständiger Satz mit der Anleitung, die allerdings noch von einer Kassa mit Spielmarken spricht. – Schachtel angestaubt und bestoßen, Ecken teils gebrochen, ein Steg der Bretteinfassungen lose.

Lot 231 Symanski, Johann Daniel
Der Tugendspiegel. Züge aus dem Jugendleben guter und edler Menschen. Zur Nacheiferung für die Jugend gesammelt vom Verfasser des Werkes: Selam, oder: die Sprache der Blumen. Berlin, Rücker, 1824. VI, 314 S. 18 x 10,5 cm. Pappband der Zeit mit grünem Rückenschild (Gelenke und Kanten berieben, Ecken bestoßen).
Nachverkaufspreis 300 €
Seltene erste Ausgabe, anonym erschienen. Über KVK nur in der Stabi Berlin und in der Internationalen Jugendbibliothek München nachweisbar. – Holzmann-Bohatta IV, 6094. – Nur teilweise leicht gebräunt.

Lot 232
Tante Mietzes Bilderbuch. (Die Elfen und die Zwerge. – Die Puppenkönigin). 33 Bl. mit 32 meist halbseitigen farblithographischen Illustrationen und Text in Fraktur. Berlin, Concordia Deutsche Verlags-Anstalt Hermann Ehbock, 1909. 25 x 22 cm. Original-Halbleinwand mit farbig lithographiertem Deckelbild (Marie mit Puppe, Elfen, Zwerge usw.) (minimal stockfleckig und berieben). [*]
Zuschlag 300 €
Nicht in den einschlägigen Kinderbuch-Bibliographien. – GV 96, 127. – Sehr seltenes Bilderbuch mit zwei märchenhaften Geschichten von einem Waisenjungen, der in die Welt hinauszieht sowie den Erlebnissen zweier Mädchen mit ihren Puppen. – Das letzte weiße Blatt etwas knittrig und mit Eckabriss, sonst ungewöhnlich gut erhalten.

Lot 233
Die Waldbäume. Ein Bilderbuch für Kinder von F. E. M. Mit 5 farblithographischen Tafeln. Langensalza, Verlags-Comptoir, 1869. 15 S. 20,7 x 16,6 cm. Original-Halbleinwand mit montiertem illustrierten farblithographischen Deckelschild (etwas fleckig und berieben). [*]
Nachverkaufspreis 200 €
Sehr seltene erste Ausgabe. – “Dem Pestalozzi-Verein der Provinz Sachsen gewidmet” (Deckel). – Datiert nach dem einzigen im KVK verzeichneten Exemplar der Universitätsbibliothek Senckenberg. – Eine Mutter erklärt den Schülern Oscar und Grethchen auf eindrückliche Weise die wichtigsten deutschen Waldbäume: Eiche, Birke, Buche, Tanne und Linde. – Fleckig und stockfleckig, 1 Tafel mit zwei Fehlstellen am unteren Blattrand.

Lot 234 Zur Mühlen, Hermynia
Es war einmal … und es wird sein. Märchen. Mit Deckelillustration, 12 Tafeln und Initialen von Heinrich Vogeler-Worpswede. Berlin, Verlag der Jugendinternationale, 1930. 64 S. 25,5 x 19,5 cm. Roter Halbleinwandband mit farbiger Deckelillustration (Kanten berieben, Deckel etwas kratzspurig).
Zuschlag 300 €
Seltene erste Buchausgabe. – Klotz 8674/2 – Lexikon KJL III, 862 – Hobrecker8575. – Die Märchen von Hermynia Zur Mühlen “wurden von bekannten Künstlern der revolutionären Linken … illustriert” (KJL). – Eine der letzten in Deutschland erschienenen Arbeiten von Vogeler-Worpswede. – Vorsatz mit Besitzeintrag, Block etwas gelockert, hinteres Innengelenk angebrochen.