Lot 1202

So ist Halle. Halle ist schön

Herausgegeben vom Verkehrsamt der Stadt Halle. Mit Abbildungen im Text. Photo Hans Finsler. Typographie Hass (beide Burg Giebichenstein). Halle, Druck bei Karras und Koennecke, um 1930. 32 S. 24,5 x 17 cm. Vordere farbig illustrierte Original-Broschur in Halbleinenband der Zeit (etwas angestaubt und leicht fleckig, Rücken etwas knickspurig, oberes Kapital etwas eingerissen). Legendäres Werbeheft, ganz im Sinne der Neuen Typographie gestaltet und Beleg, dass die Burg zu Unrecht im Schatten des Bauhauses stand. - Innen gut erhalten.

Lot 1201

Schwitters, Kurt

Werbe-Gestaltung Kurt Schwitters. Hannover. Um 1930. 15 x 11 cm. Typographisch gestalteter roter Umschlag für ein Werbeheft. Schöner typographisch gestalteter Umschlag für ein kleines Werbeheftchen von Kurt Schwitters. - Ohne die Textseiten. - Hinterdeckel mit kleiner Überklebung in der unteren Ecke, sonst sehr gut erhalten.

Lot 1200

Schmidt, Wolfgang

Heft 3: drunter wird drüber. Durchgehend illustriert. Frankfurt a. M., Materialis, 1980. 8 Bl. 30 x 21,5 cm. Weiße Original-Kartonage (etwas angestaubt). Eins von 250 Exemplaren. - Der Maler und Graphiker Wolfgang Schmidt (1929-1995) studierte u.a. bei Leistikow, entwarf ein Leitsystem für die Frankfurter U-Bahn und war über 30 Jahre als Graphiker bei der Firma Vitsoe tätig. Er begann 1972 mit der Gestaltung seines individuellen Zeichensystems, den 'Lebenszeichen'.

Lot 1199

Dexel, Walter

TVM. Technische Vereinigung Magdeburg. Blanko-Klappkarte in der typographischen Gestaltung von W. Dexel. Auf der rechten Innenseite von Dexel signiert und datiert. Magdeburg, ca. 1930/31. 10 x 15 cm. Seltene Arbeit aus Dexels Zeit an der Magdeburger Kunstgewerbe- und Handwerkerschule, wo er zwischen 1928 und 1935 lehrte. - Sehr gut erhalten.

Lot 1198

Burchartz, Max

Folkwangschulen Essen. Fachschule für Musik/ Tanz/ Sprechen. Essen, 1929. 12 S. 15 x 21 cm. Typographisch gestaltete Original-Kartonage (Heftung leicht angerostet). Von Max Burchartz gestaltete seltene Werbeschrift für die Folkwangschulen. Mit einer farbigen, graphischen Darstellung der Organisation, Beschreibung der einzelnen Abteilungen mit Vorstellung der Lehrkräfte, Gliederung des Unterrichts, Höhe des Schulgeldes, Gesonderte Abteilungen, Schulordnung usw. - Druck in Schwarz und Rot. - Gutes Exemplar.

Lot 942

Staatliches Bauhaus Weimar 1919-1923

Herausgegeben vom Staatlichen Bauhaus und Karl Nierendorf. Mit 147 Abbildungen und 20 Farbtafeln, davon 9 Original-Lithographien von Herbert Bayer, Marcel Breuer, L. Hirschfeld-Mack, Keler-Molnar u.a. Weimar und München, Bauhaus-Verlag, 1923. 226 S. 24,5 x 25,5 cm. Schwarzer Original-Pappband mit typographisch gestaltetem Titel in Rot und Blau von H. Bayer (Rücken sauber mit schwarzer Leinwand restauriert, hinterer Deckel mit kleinen Schabstellen). Die erste umfassende programmatische Dokumentation, die zugleich Rechenschaft über das künstlerische Schaffen der ersten Jahre ablegt. - Wingler 562 - Söhn HDO, 506 - Bolliger VI, 61. - Mit Texten von Gropius "Idee und Aufbau des Staatlichen Bauhauses", Kandinsky "Die Grundelemente der Form", "Farbkurs und Seminar", "Über die abstrakte Bühnensynthese", Klee "Wege des Naturstudiums", Moholy-Nagy "Die neue Typographie" und Schlemmer "Ballett". Typographie von Moholy-Nagy. - Vorderer Innendeckel mit Namenseintrag, papierbedingt teils leicht gebräunt, sonst sehr gut.

Lot 1146

Richmod-Galerie Casimir Hagen,

Köln. Katalog I 1926. Mit zahlreichen Abbildungen, Typographie Anton Räderscheidt. Köln, Eigenverlag der Galerie, Herbst 1926. 30 Bl. 18 x 14 cm. Gelbe Original-Kartonage (Rücken berieben und mit 2 kleinen Bestoßungen, hinterer Umschlag leicht fleckig). Der erste und einzig bisher nachweisbare Katalog der Galerie, ein exzellenter kleiner Überblick zur rheinischen Avantgarde: Jankel Adler, Gert (sic, recte: Gerd) Arntz, Max Ernst, Maria Hegemann, Heinrich Hoerle, Anton Räderscheidt, Franz W. Seiwert, Gert H. Wollheim. Neben Werken der genannten Künstler wurden auch die Künstler selber abgebildet, teils in zeitgenössischen Photoporträts, teils in gemalten Selbstporträts. Die Porträts von Räderscheidt und Hegemann sind von August Sander, aus dessen Serie "Deutsche Menschen". Der ehemalige Postinspektor, Kunsthändler und Sammler Casimir Hagen (1887-1965) berichtete 1955 in seinen Erinnerungen über die Gründung der Galerie, die seit 1927 nur noch alte Kunst anbot, die moderne Kunst hatte sich damals nicht gelohnt. - Erste und letzte Seite leicht fleckig, sonst sehr gut erhalten.

Lot 1036

Marinetti, F. T

Les mots en liberté futuristes. Mit zahlreichen (4 gefalteten) Beispielen futuristischer Typographie. Mailand, Edizone futuriste di "Poesia", 1919. 107 S., 3 Bl. 19,3 x 13 cm. Original-Karton mit Texten in Rot und Schwarz (etwas gebräunt, Rücken mit restaurierten Fehlstellen). Erste Ausgabe. - Hulten, Fut. 512 f. - Dok.-Bibl. I.269 - Mariani 60. - Mit eigenhändiger Widmung von Marinetti für den tschechischen Schriftsteller Miroslav Rutte auf dem Vorsatz. - Wichtige Texte zur futuristischen Dichtung und zur typographischen Revolution des Futurismus. Mit Verzeichnis der Schriften Marinettis und futuristischer Publikationen im Anhang. - Unbeschnitten. - Block angebrochen, vereinzelt mit kleinen Randläsuren, papierbedingt gebräunt, Vortitel verso mit altem Stempel.

Lot 1455

Hrdlicka, Alfred

Wiener Blut. Mit 16 (15 farbigen) signierten Original-Radierungen. Frankfurt, Propyläen, 1974. 59 x 40,5 cm. Lose in innen und außen bedruckter Original-Kartonmappe. Lewin 543ff. - Eins von 250 nummerierten Exemplaren, hier die Nr. 11. - Die Radierungen alle von Hrdlicka signiert, nummeriert und datiert (1973). - Blattgröße: 57 x 38 cm. Bildgröße: 25 x 25 cm. - Druck der Radierungen von Walther Fischer in Wien, Typographie und Ausstattung von Hans Peter Willberg. - Innenseiten der Kartonmappe mit Dokumentationen über die Anzeige und die in Berlin erfolgte kurzzeitige Beschlagnahme. Rückseite mit einem Text von Hrdlicka. - "Rein technisch fällt dieser Zyklus gegenüber allen anderen Arbeiten völlig aus dem Rahmen. Mit einer einzigen Ausnahme sind alle 16 Blätter als Farbradierung konzipiert. Die Schrift ist erstmals integraler Bestandteil der Arbeit." (Lewin) - "Im Sommer 1973 wurde der Wiener Buchhändler Wilhelm Herzog, der auch eine Galerie besaß, wegen Vertriebs pornographischer Zeitschriften und Bücher angeklagt und verurteilt. Als Protest gegen die Scheinheiligkeit, Spießigkeit und Bigotterie der damals herrschenden Gesetzeslage verfaßte Hrdlicka gemeinsam mit dem Journalisten Günther Nenning eine Selbstanzeige, in der sich die beiden als Pornographen bezichtigten und vom Staatsanwalt die gerechte Strafe forderten. Für Hrdlicka war der Aufhänger sein Zyklus "Wiener Blut." Die Radierungen waren sozusagen die Beweismittel zu dieser Selbstanzeige, gleichzeitig sind es aber Arbeiten, die ganz typisch von Hrdlickas Witz und Ironie geprägt sind ... In Österreich kam es allerdings zu keiner Verurteilung." (Lewin). - Gutes Exemplar. - Provenienz: Aus der Sammlung von Hans-Jürgen Döpp, Frankfurt.

Lot 1336

Roh, Franz und Jan Tschichold

foto-auge - oeil et photo - photo-eye. 76 Photos der Zeit. Mit 76 photographischen Tafeln. Stuttgart, Wedekind, 1929. 17 S. 29,5 x 20,5 cm. Als Blockbuch gebunden. Illustrierter Original-Karton (Kanten berieben, Rücken etwas verblasst, etwas gebräunt und etwas fleckig, Gelenke oben ca. 2-3 cm eingerissen). Erste Ausgabe. - Bedeutendstes und progressivstes Photobuch der 20er Jahre in der Original-Ausgabe. - Mit einem Aufsatz von Franz Roh: Mechanismus und Ausdruck. Wesen und Wert der Fotografie. - Einbandgestaltung und Typographie von Jan Tschichold, Umschlag mit dem Selbstbildnis Lissitzkys "Der Konstrukteur", Tafeln mit Photos von Baumeister, Man Ray, Max Ernst, George Grosz, Heartfield, Moholy-Nagy, Max Burchartz u.a. - Erste und letzte Seite stockfleckig, erstes Blatt mit Besitzvermerk in Bleistift und mit kleinem Einriss, sonst kaum fleckig.

Lot 1174

Schmidt, Arno

Orpheus. Mit 27 signierten (18 ganzseitigen) Original-Radierungen von Eberhard Schlotter. Frankfurt, Berlin, Wien, Propyläen, 1974. 76 S., 2 Bl. 44,5 x 31 cm. Original-Halbleinwandband mit montiertem Rückenschild in Original-Halbleinwandschuber. Eins von 125 nummerierten Exemplaren der Serie A 2. - Sämtliche Radierungen vom Künstler signiert. - Innendeckel mit eingeklebter Original-Radierung von Schlotter (Porträt Arno Schmidt), signiert und nummeriert (21/25). - Druck auf Kupferdruckbütten, Typographie und Ausstattung von H. P. Willberg, Frankfurt. - Die Erzählung erschien erstmals unter dem Titel "Caliban über Setabos". - Tadellos.

Lot 1165

Roth, Dieter

tieffliegende wolken fuer rudolph rieser. Typoskript mit eigenhändigen Kommentaren, Verbesserungen und Anstreicheungen sowie einem Begleitschreiben an den Drucker. Um 1967. 9 Bl. (Typoskript); 1 Bl. (handschrfiltiches Begleitschrieben). 28 x 21,5 cm. Das vorliegenede Typoskript wurde mit Abweichungen veröffentlicht in: Poetrie 2. 301 kleine wolken in memoriam big J und big G ein fingierter Bericht aus der inneren Fremde von D. R. dem Schweizer im inneren Ausland/ 48 tieffliegende wolken für Rudolf Rieser. Stuttgart, Edition Hansjörg Mayer, 1967. - Das zweiseitige handschriftliche Anschreiben an den Drucker "Waldemar" hauptsächlich mit Anweisungen zur Typographie. - Dreifach gefalzt. - Leicht fleckig, leicht knickspurig. - Beigegeben: layout-Entwurf zu Poetrie 2. Blauer Filzstift auf Papier. 1 Bl. 25 x 28 cm. - Mehrfach gefalzt. - Beigegeben: Druckanweisung zu Poetrie 3/4. 2 handschriftliche Bl. 25,5 x 20 cm. Gefalzt. - Provenienz: Nachlass Rudolf Rieser.

Lot 1107

Laszlo, Carl

Manifest gegen nichts für die Internationale Ausstellung von nichts. – Manifesto contra niente per l’esposizione Internazionale di niente. – Manifeste contre rien pour l’exposition internationale de rien. Typographisch gestalteter Einblattdruck in Rot und Schwarz von Onorio (Mansutti). Basel und Hamburg, 1960. 1 Bl. 30 x 29,5 cm. Und: Einladungskarte zur Ausstellung. Verso montiert. 21,5 x 21,5 cm. Das dreisprachige Manifest nach einer Idee von Carl Lazlo, Basel erschien zur Ausstellungsaktion der Hamburger Galerie Grandweg 24 vom 1.-6.6.1960 und wurde von Onorio Mansutti gestaltet: “Verkauft wird nichts, nummeriert und signiert, Preisliste liegt aus. Zur Eröffnung spricht niemand”. – Unterzeichnet von Carl Laszlo, Onorio, Rolf Fenkart, Bazon Brock, Herbert Schuldt, Piero Manzoni, Enrico Castellani, Heinz Mack und Otto Piene. – Text in Italienisch, Deutsch und Französisch. Typographie: Onorio. – Die verso im oberen Rand montierte Einladungskarte mit detaillierter Wegbeschreibung und Nennung eines Sekretariats bei Herbert Schuldt in Hamburg. – Ränder des Manifests sauber auf Format der Einladungskarte gefalzt. – Leicht knickspurig, sonst sehr gut erhalten.

Lot 1043

Gogol, Nikolai

Pohozhdeniya Chichikova, ili Mertvye dushi (Die Abenteuer Cicikovs oder Die Toten Seelen, russisch). Mit gestochenem Porträt, 10 Heliogravuren auf Tafeln und 355 Textillustrationen. St. Petersburg, A. F. Marx, 1900. VIII, 572 S. 36,5 x 28 cm. Original-Halblederband mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel und farbiger Deckelillustration (leicht berieben). Seltene, reich illustrierte Prachtausgabe des Hauptwerkes von Gogol. - Illustrationen von V. A. Andreev, A. F. Afanasyev, N. N. Bazhin, M. M. Dalkevich u.a. - Typographie und Vignetten von N. S. Samokish. - Teilweise leicht stockfleckig, beide Innendeckel mit zeitgenössischen farbigen Kunstpostkarten nach russischen Malern beklebt. - Insgesamt gutes Exemplar des seltenen Prachtbandes der späten Zarenzeit.

Lot 977

Dada 3. Directeur: Tr. Tzara. Mit 19 Original-Holzschnitten von H. Arp, M. Janco, H. Richter und A. Segal

Zürich, 'Mouvement Dada', 1918. 8 Bl. 34 x 24,5 cm. Original-Broschur (Mittelfalte, dort stärker gebräunt und mit hinterlegten Randeinrissen, Broschur etwas unregelmäßig gebräunt und etwas fleckig). Motherwell/Karpel 66 - Dada global S. 128 - Verkauf S. 177 - Ades 3.40 - Raabe, Zeitschriften 34 - Hering/Rathke 112 - Dok.-Bibl. II, 480: "Mit Dada 3 verändert sich Gesicht und Geist der Zeitschrift von Grund auf. Das Format wird wesentlich vergrößert und vom Kunstdruck zum Zeitungspapier gewechselt. Die symmetrierte Typographie der ersten beiden Nummern wird zugunsten eines experimentierbesessenen Satzes aufgegeben, in der fast jeder Text in einer anderen Type gesetzt und der Satz nach eigenen neuen Gesetzen quer - ja schräg in die Seite gestellt ist ... An Stelle der leblosen Reproduktion auf Kunstdruck treten Originalholzschnitte mit starker graphischer Wirkung ... Der Widerhall der Zeitschrift ist gewaltig." - Der Holzschnitt von Marcel Janco hier unkoloriert. - Im Falz und um die Mittelfalte stärker gebräunt, Mittelfalte mit hinterlegten Randeinrissen, sonst nur vereinzelt mit kleinem Randeinriss, papierbedingt etwas gebräunt.

Lot 930

Bartning, Otto und Paul Girkon

Die Stahlkirche. Evangelischer Kultbau auf der Pressa Köln 1928. Mit einem Vorwort von Otto Bartning. Mit 28 meist ganzseitigen Abbildungen nach Photographien von Hugo Schmölz. Berlin, Furche, 1928. 54 S., 1 Bl. 23 x 15 cm. Illustrierte Original-Kartonage (Rücken etwas rissig und berieben, Kanten leicht berieben, hinterer Umschlag fleckig). Stahl überall!, Jg. 1, Nr. 8. - Erste Ausgabe. - Typographie und der Umschlagentwurf von Otto Dorfner. - Erste Veröffentlichung von Paul Girkons Aufsatz über den spektakulären Stahlbau auf der Pressa Köln 1928, einem avantgardistisches Kirchengebäude von Otto Bartning, das im Wesentlichen aus Stahl und Glas bestand. - Innen tadellos.